Mein musikalischer Weg ist gepflastert von tollen Orten, spannenden
Begegnungen und fantastischen Erlebnissen. Hier ein Abriss der
wichtigsten Ereignisse.
Alles begann im Berner Oberland, wo ich mit 3 Geschwistern aufwuchs.
Erlenbach i/S und Oey-Diemtigen waren unsere beiden Wohnorte.
Unser Paps spielte damals in der Musikgesellschaft Oey-Diemtigen
Posaune und hat uns zu all seinen Anlässen mitgenommen. Ihm ist
zu verdanken, dass mein Bruder Ritsch und ich gemeinsam mit dem
musizieren begonnen haben.
Unsere ersten Instrumente waren damals Flügelhörner mit Drehventilen.
Gemeinsam durchliefen wir die Grundausbildung im Verein und hatten
bald schon unseren ersten Soloeinsatz als Duett an einem Vereinsabend.
Ich war so nervös, dass mir bei der Reinigung meines Flügelhorns (mit
dem beissend riechenden Sigolin) mein geliebtes Instrument aus den
Händen glitt und zu Boden fiel. Unser Paps hatte daraufhin fast eine
Stunde Arbeit vor sich, um aus dem völlig zerdrückten "Etwas" wieder
ein halbwegs brauchbares "Instrument" zu formen.... Trotzdem durften Ritsch und ich an diesem Abend den ersten Applaus als Solisten entgegen nehmen. Die "Sucht nach Auftritt und Applaus" hatte das "Licht der Welt" erblickt. Übrigens: unser erstes Solo hiess "Das Munotsglöcklein"....
Während meiner Lehre als Hafner & Plattenleger machte ich dann eine zusätzliche Erfahrungen in einem
ganz anderen Musikbereich. Ich durfte Gründungsmitglied und während 4 Jahren Schlagzeuger der Berner Oberländer Rockgruppe "Silent Crash" sein. Diese tolle Zeit mit meinen lieben Freunden Mike, Mättu,
Bidu und Tom, die vielen bleibenden, sehr schönen Erinnerungen und die einmaligen Kozerterlebnisse
möchte ich nicht missen und werde ich stets in meinem Herzen behalten. Mit diesen Jungs habe ich einen
grossen Teil der "wilden Jugendzeit" erlebt und in vollen Zügen genossen..... :-)
Nach meiner Lehre zog es mich in die Ostschweiz. Genauer gesagt ins wunderschöne Toggenburg. Dort
wohnte ich in den beiden Gemeinden Lichtensteig und Wattwil. Diese beiden Gemeinden waren es dann
auch, die in mir das "Musikerfieber" so richtig lancierten.
Kaum in Lichtensteig angekommen, nahm ich Kontakt zur "Harmonie Lichtensteig" auf. Da dort eine
Vakanz auf der B-Tuba zu besetzen war, entschied ich mich dazu, meine Trompete zur Seite zu legen
und mir eine "Miraphon-Tuba" zu kaufen. So kam es, dass man mich im Toggenburg "nur" als Tubist
kennen gelernt hat und man dort bis heute nicht begreifen kann, warum ich nun Trompete spiele :-)
Nach lediglich 2 Jahren wurde ich in der Harmonie zum Präsidenten gewählt. Ich weiss bis heute nicht,
ob es daran lag, dass ich dieses Amt so schlecht ausgeübt habe, oder ob sonst ein Grund vorhanden war,
den ich nicht kenne, denn nur ein Jahr später wurde ich vom Verein zum neuen Dirigenten berufen :-)
Diese schöne Aufgabe durfte ich (bis zu meiner berufsbedingten Rückkehr ins Mittelland) 8 Jahre lang
ausüben. Es war eine wunderbare Zeit, mit all den lieben Kolleginnen und Kollegen musizieren zu dürfen.
Ich möchte keine Minute davon missen.
Bereits einen Monat nach meiner Ankunft in Lichtensteig, klopfte auch die MG Wattwil bei mir an. Auch
dort war eine Tuba zu besetzen. So kam es, dass ich fortan in Lichtensteig dirigierte und im Wattwil musizierte.
Unter den zahlreichen Kameradschaften durfte ich in Wattwil vor allem in Urs Lenherr (Dirigent) einen ganz
tollen Freund und Förderer kennen lernen. Urs war es, der mich zum Tuba-Solisten machte und mich mit
seiner fördernden Art zu immer neuen Taten anstachelte. So nahm ich zum Beispiel 4 Mal als einziger B-Tubist
(in einem Feld von ca. 20 Es-Tubisten) an den "Schweizerischen Solo und Ensemble Wettbewerben" teil und
durfte dort immer zwischen Rang 3 und 7 platziert sein.
Ebenso hatte ich die Möglichkeit, als Projektmusiker unter anderem beim Tonhallenorchester Wil, der
BB Appenzell und dem Ostschweizer Blasorchester meine musikalischen Erfahrungen zu erweitern.
Im Jahr 1995 wechselte ich berufsbedingt meinen Wohnort ein weiteres Mal und kam "zurück" ins Mittel-
land. Hier entwickelte sich meine musikalische Laufbahn langsam aber sicher zu dem, was sie heute ist.
Der Reihe nach heisst das, dass ich zuerst wieder eine Doppelfunktion als Dirigent und Tubist wahrnehmen
durfte.
Während 10 Jahren dirigierte ich die MG Dulliken. Umgeben von lieben Freunden und einer sehr zuvor-
kommenden und wohlwollenden Gemeinde, genoss ich diese Zeit in vollen Zügen. Ein spezieller Höhepunkt
bildete dabei eine Auftragskomposition, die ich schreiben durfte und welche heute noch vom Verein aufge-
führt wird. Es handelt sich dabei um den Marsch "Dulliker Musikanten". Trotz all den schönen Erlebnissen
war für mich von Anfang an klar, dass nach spätestens 10 Jahren als Dirigent Schluss sein wird. So kam es
dann, dass ich im Jahr 2008 meinen Dirigentenstab weiter gab und mich ab diesem Zeitpunkt voll und ganz
dem "selber spielen" hingab.
Während meiner Zeit als Dirigent von Dulliken und Projekttubist der Brass Band Kappel, waren dann
langsam aber sicher meine Tage als Tubist gezählt. Es zog mich zurück zu meiner grossen Liebe - der
Trompete. Ich verkaufte meine Miraphon Tuba und leistete mir meine erste eigene Trompete. Eine
brandneue Eigenproduktion des Musikhauses SPADA, Burgdorf. Ein Trauminstrument, welches mich
8 Jahre begleitet hat und dann durch Schagerl Instrumente ersetzt wurde. Auch heute noch sehe ich
"meine" SPADA regelmässig - wird sie doch von meinem Freund Tom in der History Swingers Big Band
gespielt.
Es folgten dann Workshops und Lektionen bei professionellen Trompetenlehrern, um mich schnellst-
möglich auf der Trompete "fit" zu machen. Und wieder spielte eine musikalische Zufallsbegegnung eine
wichtige Rolle in meiner "Laufbahn". Ich hatte die Möglichkeit, an der Jazzschule Biel bei Daniel Erismann
Stunden zu nehmen. Das Ziel war, mich in die elementaren Grundkenntnisse der Jazz Improvisation
einzuweisen. Daniel hat in dieser kurzen Phase in mir einen Virus freigesetzt, der mich seither fest im
Griff hat. Er öffnete für mich das Kapitel Jazz, Blues, Swing und Funk. Dank seinen wertvollen Tipps & Tricks
und den dazu gehörenden Leitfäden und der passenden Lernliteratur von Jamey Aebersold haben sich
mir völlig neue Wege, ja sogar neue Musikwelten geöffnet.
Professor Malte Burba legte mir an einem einwöchigen Workshop wortwörtlich einen neuen Weg zum
Hochtonspiel "in den Mund", von welchem ich heute als Lead-Trompeter mehr profitiere, als ich je vermutet
hätte. Seine oft unkonventionelle Vorgehensweise hat sich nach sehr viel Üben und Testen als Erfogsgarant
erwiesen. Ich bin Malte sehr dankbar für seine unbezalbaren Korrekturen, Tipps und Tricks.
Der nächste Schritt war dann folgerichtig mein Engagement als Lead Trompeter bei der History Swingers
Big Band unter Hans Hemund, welche ihr Domizil im Bieler Seeland hat Diese ambitionierte Amateur Big
Bands wurde 2009 als erste Amateur Big Band der Schweiz mit dem "Ambassador of Big Band
Music Award", der Big Band Hall of Fame in West Palm Beach Florida, ausgezeichnet. Die Musiker dieser
Truppe kommen aus der halben Schweiz und können 2020 ihr 35-jähriges Bestehen feiern. Neben vielen
Höhepunkten waren für mich die Einladung an die offiziellen Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum und 5 Jahre danach
zum 75. Jubiläum der Landung der Aliierten (D-Days) in der Normandie ganz besondere und ergreifende Erlebnisse. Unser Konzerte fanden vor bis zu 2'500 Zuhörern aus der ganzen
Welt statt. Sogar das englische Königshaus war vertreten. Gänsehaut war ein ständiger Begleiter.... Mehr Infos unter "www.historyswingers.ch"
Etwas später durfte ich dann bei der Pig Farmers Big Band aus Oftringen unter Hans Peter Brunner als
Lead Trompeter einsteigen. Hier pflegen wir neben Swing, Pop & Evergreens auch die Bereiche Funk und
moderne Big Band Literatur, was eine tolle Ergänzung darstellt. Im Mai 2016 feierten wir das 20-jährige
Jubiläum mit einem speziellen "On-Stage". Es war sehr "groovig". Mehr Infos zu dieser Band unter
"www.pigfarmers.ch"
Seit 01.04.2016 bin ich stolzer Lead Trompeter der "SWISS Band - Concert Band of Swiss International
Air Lines" unter Matt Stämpfli. Für einen Trompeter ist es so etwas wie ein Ritterschlag, in dieser
professionellen Band spielen zu dürfen. Noch dazu, wenn man (wie ich) seit Kindsbeinen von der Fliegerei
fasziniert ist und das Herz höher schlägt, wenn eine Maschine mit dem grossen Schweizer Kreuz an der
"Heckflosse" auftaucht. Ich freue mich sehr, in einer der besten Concert Bands der Schweiz spielen zu
dürfen. Es ist eine grosse Ehre für mich. Mehr Infos zur Band unter "www.swiss-band.ch"
Ab Juni 2018 startete ein weiteres Abenteuer. Ich darf Trompeter bei der neu ins Leben gerufenen
Matt Stämpfli Big Band sein. Diese Big Band arbeitet mit einem Mix aus Profis und Amateuren. Für mich
eine riesengrosse Ehre, dabei sein zu dürfen. Der erste Auftritt am 23.08.2018 im Kunstmuseeum
Interlaken war ein voller Erfolg. Wahnsinn, was möglich ist, wenn alle wirklich wollen. Und das lediglich
mit 2 Proben. Ich bin sicher, dass diese Band erst am Anfang einer Erfolgsstory steht, die noch zu reden
geben wird.
Natürlich durften in der Vergangenheit gewisse Engagements als Projektmusiker nicht fehlen. So durfte
ich in den vergangenen Jahren einerseits meinen Horizont als Solo Cornetist in der BB Laupersdorf unter
Heinz Sinniger erweitern und anderseits als Lead Trompeter bei Unterhaltungsformationen, wie der MG Dottikon und der Harmonie Wettingen Kloster aushelfen. Diese beiden Formationen wurden von
meinem lieben Freund Heinz Binder geleitet. Zudem kamen
bisher 2 Engagements als Lead Trompeter bei
der Live Band SBB dazu, welche von Gilbert Tinner geleitet wird. Eine grosse Ehre, diesem Ausnahmekünstler, Topmusiker, Komponist und Arrangeur aushelfen zu
dürfen!
Immer wieder mal hatte ich professionelle Begleitung. So zum Beispiel bei Max Helfenstein. Ich bin
sehr dankbar für seine Tipps und Unterstützung.
Ein Band-Workshop mit Gilbert Tinner (Posaunist, Komponist und Arrangeur unter anderem bei Pepe Lienhard) setzte neue Massstäbe punkto Interpretation und Ausdruck. Ich liebe es, wenn ich von Profis dieses Formates
profitieren kann und sauge solche Workshops auf, wie der sprichwörtliche "trockene Schwamm"!
Ein weiterer Höhepunkt ist die Zusammenarbeit mit professionellen Spitzenkönnern auf der Trompete. So
durfte ich zum Beispiel mit Adrian Eugster (Trompeter Pepe Lienhard Big Band / Swiss Army Big Band / u.v.a.
und absoluter Top-Profi) eine Konzertreihe bestreiten. Was ich von ihm als Sitznachbar abschauen durfte, ist normalerweise unbezahlbar. Er ist seither mein absolutes Vorbild als Mensch und Lead-Trompeter! Ich hoffe
sehr, dass sich die Gelegenheit wieder einmal ergibt und wir gemeinsam "abdrücken" können :-)
Ebenso hatte ich die Ehre, mit Dave Blaser (Lead-Trompeter Pepe Lienhard / Swiss Jazz Orchestra) zu
musizieren. Ein Erlebnis, welches ich nie vergessen werde. Er hat mir in kürzester Zeit mit seiner natürlichen
und kollegialen Art und seinem riesigen Können sehr viel nützliches auf meinen musikalischen Weg mitge-
geben.
Ein besonderer Leckerbissen war der Workshop mit Klaus Wagenleiter (Chefdirigent der SWR Big Band),
welchen ich Dank der SWISS Band geniessen durfte. Was Klaus im Bereich Interpretation, Rollenverteilung,
Band-Dynamik und Klangerlebnis mit uns anstellte, war schlichtweg fantastisch. Ich habe sehr viel mitge-
nommen und kann es tagtäglich bei der Umsetzung und Interpretation anwenden. Sensationell!
Witzig und lehrreich war dann auch mein Workshop bei Thomas Gansch (unter anderem bekannt als Front-
mann bei Mnozil Brass). Wie erwartet zeigte er mit seinem natürlichen Witz und Wiener Charme auf, was es
heisst, heute ein Top Trompeter sein zu können. Muster gefällig? Aufstehen - 90 Minuten einspielen -
Frühstücken - 3 Stunden Literatur Studium - Mittagessen - 2 Stunden freies Üben - Organisatorisches
erledigen - 60 Minuten "ausblasen" - Nachtessen..... Es ist kein zuckerschlecken, ein Vorbildprofi zu sein :-)
Ein ganz besonderer Höhepunkt in meiner Amateurkarriere waren meine CD Aufnahmen, welche ich 2015
einspielen durfte. Einmal als Solist im Studio stehen, einmal im Leben eine Solo-CD erarbeiten - davon
träumte ich schon sehr lange. Gemeinsam mit meinem Sohn Paddy (Studio 13 Redblack, Kestenholz) durfte
ich diesen Traum leben. Das Resultat gefällt mir und wird mich immer an meine Musikerzeit erinnern. Ich
bin sicher, dass weitere Studiobesuche folgen werden. Ideen habe ich viele - Zeit eher weniger......
Leider ist es irgendwann soweit, dass die Engagements in so vielen Bands zu intensiv werden. So musste ich mich im Laufe des Jahres 2019 schweren Herzens von 2 Bands trennen. Am 25.08.2019 spielte ich das letzte Konzert mit den Pig Farmers - am 25.10.2019 war
die Derniere mit den History Swingers angesagt. Beide Bands sind mir in der Vergangenheit ans Herz gewachsen. Trotzdem muss ich einsehen, dass fast 60 Konzerte pro Jahr und
mindestens soviele Proben im selben Zeitraum, schlicht zuviel sind für einen Amateurmusiker. Ganz dem Motto folgend, wonach weniger oft mehr sein kann, habe ich mich dazu durchgerungen, künftig
"nur" noch in 2 Bands aktiv mitzuwirken.
Die SWISS Band und die Matt Stämpfli Big Band bieten mir genügend Spielraum, mich voll und ganz zu verwirklichen.
Mit der "Lucerne Concert Band", bei welcher ich als Projektmusiker spielen darf, hat sich eine weitere Möglichkeit der musikalischen Verwirklichung geöffnet. Diese tolle Band wird ebenfalls von Matt Stämpfli geleitet und musste die geplante Gala Ende April 2021 auf das Jahr 2022 verschieben. Trotzdem freue ich mich bereits heute darauf, mit Gastsolist Thomas Gansch gemeinsam auf der Bühne stehen zu dürfen. Mehr dazu jeweils unter "News" und "Konzertagenda".
Ich halte euch hier über mein musikalisches Leben weiterhin auf dem Laufenden. Bleibt neugierig - ich bin es auch :-)